Das Wetter schien nicht mitzuspielen, doch es blieb trocken – jedenfalls vorerst. Bereits beim ersten Schluck Kaffee spürte ich das Kribbeln – heute war Wettkampftag. Das Tri Team Hamburg war bereit. Gemeinsam standen wir an der Startlinie – konzentriert, aber mit einem inneren Lächeln. 750 Meter Schwimmen, 16 Kilometer Radfahren, 5 Kilometer Laufen. Eine Sprintdistanz mit Charakter. Und wir wussten: Heute zählt nicht nur die individuelle Leistung, sondern das, was wir als Team gemeinsam erreichen. Der Sprung ins Wasser: kühl, erfrischend, befreiend. Die ersten Züge – kraftvoll und kontrolliert. Jeder fand schnell seinen Rhythmus. Das Feld sortierte sich, und wir glitten durch das Wasser. In Gedanken waren wir schon beim Wechsel – die Disziplinen vergehen schnell, wenn der Fokus scharf ist.
16 Kilometer Radfahren – Windig, Hügel, Kette rechts. Der Radkurs hatte es in sich. Offenes Gelände, kräftiger Wind, knackige Anstiege. Hier war aktives Rennverständnis gefragt. Und Beinkraft. Jeder fuhr sein eigenes Tempo, aberniemand war allein. Unser Teamgeist war spürbar – in jedem Tritt, in jedem Überholmanöver. Dann die Laufstrecke – und sie war ernst. 5 Kilometer, aber nicht flach: bergauf, bergab, mental herausfordernd. Und doch gaben wir alles. Leider hatte es einen von uns mit heftigen Magenkrämpfen erwischt – jeder Schritt schien eine Ewigkeit zu dauern. Doch aufgeben war keine Option. Wir waren da, wir hielten zusammen. Ein echtes Team. Und dann war da noch unsere unsichtbare Kraft: Familie und Freunde. An der Strecke, an den Kurven, im Zielbereich – sie waren da. Sie schrien, klatschten, feuerten uns an und gaben uns Mut. Ihr Applaus war wie Rückenwind, ihre Zurufe trugen uns durch die letzten Meter. Diese Unterstützung war unbezahlbar – und machte das Rennen noch unvergesslicher. Im Ziel: Erschöpfung, Euphorie, Emotion. Doch die Siegerehrung wurde zur nassen Zeremonie. Platzregen. Innerhalb von Minuten waren wir durchnässt bis auf die Haut, zitternd vor Kälte. Aber das Lächeln blieb – wir waren glücklich, stolz, verbunden.
Text: Robert Kores