Die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft ist immer etwas Besonderes – aber die Langdistanz-WM auf Hawaii, das legendäre Ironman-Rennen, spielt nochmal in einer ganz eigenen Liga. Entsprechend groß waren Stolz und Ehrfurcht, als ich mich als eine von nur 60 Profi-Frauen für dieses Rennen qualifiziert hatte. Mit mir an der Startlinie: Jenny, ebenfalls Athletin des Tri Teams Hamburg.

Der Tag begann mit einem welligen Swim und einer für mich eher enttäuschenden Leistung. Als Vorletzte aufs Rad zu gehen, war mental fordernd – erschwert durch ein paar technische Probleme. Und doch
hat die Strecke über den Highway durch die Lavafelder auf Big Island einen ganz eigenen Zauber: aufregend, beeindruckend und mit der stetigen Brise fast ein wenig wie der Hamburger Deich. Auf dem Rad konnte ich mich bis auf Platz 20 nach vorn arbeiten und ging schließlich in den heißen, extrem schwülen Marathon. Durch den starken Regen am Morgen war die Luftfeuchtigkeit noch höher als sonst.

Die Bilder von kollabierenden Spitzenathletinnen gingen an diesem Tag um die Welt – und auch ich bekam die Hitze deutlich zu spüren. Ich musste meine geplante Pace klar nach unten korrigieren, was sicher nicht das war, was ich mir vorgenommen hatte. Trotzdem gelang mir ein konstanter Lauf, ich konnte noch Plätze gutmachen und am Ende ein kleines Rennen um Rang 7–10 laufen.

Für mich steht am Ende ein neunter Platz unter den besten Frauen der Welt – ein Ergebnis, das nur dank meiner Wegbegleiter, Trainingspartner und Unterstützer möglich wurde.

Text: Leonie Konczalla